Ab 11.09.2014 war Urlaub angesagt!
Dieser sollte gleichzeitig auch die letzte große Test-Tour für unseren Iveco sein. Nach Feierabend wurden noch die 400 km bis aufs alljährliche Buschtaxitreffen in Storndorf abgespult und nach zwei gemütlichen, teilweise verregneten Tagen dort ging es dann wieder nach Süden. Über Österreich, Slowenien, Kroatien – immer schön auf Nebenstraßen – fuhren wir bei trockenem Wetter immer weiter Richtung Albanien. An der Grenze zu Bosnien verlangte der Zöllner dann die grüne Versicherungskarte – die lag natürlich daheim in den Unterlagen! Noch NIE wollte irgendwer diesen Wisch sehen… aber naja – irgendwann ist ja immer das erste Mal. Also durften wir eine 3-Tages-Versicherung an der Grenze abschließen – aber auch nur mit erheblichen Diskussionen, da im KfZ Schein LKW steht und deshalb der Versicherungsmensch den dreifachen Preis verlangte. Schlussendlich konnten wir ihm aber doch erklären das der Iveco ein Camper ist. So, nun waren wir in Bosnien mit einer 3-tages Versicherung und wussten nicht ob an den kommenden Grenzen auch die grüne Karte verlangt wird – wir wollten also auf Nummer Sicher gehen und telefonierten mit Zuhause. Die Karte wurde schnell gefunden, eingescannt und an unsere Mailadresse gesendet. Tja, früher gab es mal sowas wie Internetkaffees – heute eines zu finden ist aussichtslos (zumindest in Bosien)!  Also kurzerhand in einem Hotel gefragt ob man mal den Rechner benutzen darf…. Und schwups saß ich (Rico) auch schon hinter der Rezeption und durfte schalten und walten wie ich wollte! Es gab zwar keinen Farbdrucker – aber wir hatten unsere „grüne“ Karte in der Hand! Einen Tag später und 30 km vor der Grenze zu Montenegro mussten wir dann in einer Polizeikontrolle tatsächlich nochmal die Versicherungskarte vorzeigen – das es ein farbloser Ausdruck war  interessierte keinen. Montenegro war schnell durchfahren und die Einreise nach Albanien war auch innerhalb von 20 min erledigt. Wir suchten uns einen schönen Platz am Strand, kochten was Leckeres und sahen die Sonne im Meer verschwinden. Uns zog es weiter nach Südalbanien. Auf der extrem bergigen Küstenstraße, die wir teilweise nur im 2. Gang fahren konnten, boten sich immer wieder wunderschöne Ausblicke auf die schroffe Küste. Wir fanden einen herrlichen Stellplatz an einem kleinen Strand und feierten Rinis 30. Geburtstag.
Das Wetter wurde 2 Tage später etwas unbeständig und wir beschlossen weiter nach Griechenland zu fahren. Die Grenzformalitäten wurde schnell hinter uns gebracht und ehe wir uns versahen standen wir vor der wunderschönen (gebührenpflichtigen) Brücke die uns auf den Peloponnes bringen sollte. Da es bereits spät war, suchten und fanden wir einen schönen Stellplatz mit Blick auf die wunderschön beleuchtete Brücke. Den Peloponnes umrundeten wir gemütlich in einer Woche, fanden ein Schiffswrack, campten an herrlichen Stränden – an einem wurden wir bei einem Spaziergang von einem ganz lieben Hund begleitet und kauften erst mal Hundefutter. Nach dem „Fresschen“ und ausgiebigen Apportier-Spielen verschwand er wieder. Wir fuhren weiter und fanden im Osten die wunderschöne, autofreie  und mittelalterliche Stadt Monemvasia. Wir schlenderten am Abend durch die schummrig beleuchteten Gassen und ließen dieses ganz besondere Flair auf uns wirken. Am Morgen darauf mussten wir das Städtchen nochmal bei Tageslicht besichtigen und fotografieren – so herrlich fanden wir das!
Weiter ging es über die Straße von Korinth zu den Meteora-Klöstern. Dort, pünktlich zum Sonnenuntergang am Abend angekommen, suchten wir uns nach herrlichen geschossenen Bildern einen Nachtplatz oberhalb der Klöster in den Bergen. Ich wendete noch den Wagen und Rini rief nur „Oh Gott ist der dünn!!“ – an unserem Nachtplatz wartete ein ganz und gar abgemagerter Hund. Vorsichtig versuchten wir das Vertrauen der Kleinen zu gewinnen, was mit ein wenig Hundefutter (welches wir ja noch hatten) ganz einfach war.  Am nächsten Morgen war sie immer noch da und wir gaben ihr noch mal Futter – allerdings brachten wir es nicht übers Herz die kleine Hündin einfach zurück zu lassen. Wir suchten einen Tierarzt auf und wollten den Hund untersuchen lassen – aber der Arzt wollte uns nicht wirklich helfen. 100 km weiter in Ioannina  fanden wir einen Tierarzt der unsere inzwischen benannte „Betty“ einmal komplett durchcheckte, Impfungen verpasste und sie chipte. Im Auto war Betty sofort Zuhause und suchte sich ihren Platz vor dem Beifahrersitz. Sie war im Auto sofort stubenrein – draußen allerdings sehr ängstlich. Wir fuhren zurück nach Albanien – ein paar Strandtage später war die Rückfahrt  nach Hause nur noch Routine. Betty war an allen Grenzen kein Problem (wir hatten zwar einen Ausweis mit allen Impfungen – aber die Tollwutimpfung lag ja keine 4 Wochen zurück). Daheim in Deutschland angekommen war Betty innerhalb von 2 Wochen an ganz liebe Leute vermittelt, die sich wirklich rührend um die Kleine kümmern. Vielen DANK dafür!!!!
6000 km gefahren mit einem Durchschnittsverbrauch von 11,25L / 100km, viel gesehen, Rini ein Jahr älter, eine grüne Karte ist doch manchmal nötig, Iveco läuft wie ein Uhrwerk – und das Wichtigste: Betty definitiv das Leben gerettet!
Fazit: Die große Reise kann kommen!