Eine der größten Baustellen, die beim Aufbau unseres neuen Expeditionsmobils noch auf der To-Do-Liste stand: die Konstruktion und der Bau eines stabilen Zwischenrahmens, der später unseren Wohnkoffer tragen soll.

Einige werden sich jetzt fragen: „Wozu ein Zwischenrahmen?“. Bei einem Allrad-LKW muss (sollte) ein Zwischenrahmen verbaut werden weil der Hauptrahmen sich im Gelände verwindet. Die dabei entstehenden Kräfte sollten nach Möglichkeit nicht in den Aufbau eingeleitet werden. Ein Zwischenrahmen entkoppelt den Aufbau vom Hauptrahmen.

Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einmal eine sogenannte „Vierpunktlagerung“, auch Rautenlagerung genannt, die „Dreipunktlagerung“ und die „federverspannte Loslagerung“ (Federlagerung).

Wir haben uns für einen federgelagerten Zwischenrahmen entschieden, da dieser für unsere Reisevorhaben optimal ist. Auch der konstruktionstechnische Aufwand ist geringer als bei den anderen beiden Varianten.

Nach Rücksprache mit einem Spezialisten vom Fach und eingehendem Studium der Aufbaurichtlinien von Mercedes Benz (für LN2) war unser Zwischenrahmen fertig, zumindest auf dem Papier und im Kopf cool Jetzt musste er nur noch gebaut werden!

Also Stahl bestellt und losgelegt:

Nachdem ein Haufen Stahl durch die Kaltsäge gerutscht war wuchs nach und nach der Rahmen. Zum Positionieren benutzen wir Hilfseisen und Schraubzwingen…

Da der Hilfsrahmen über Federn mit dem Hauptrahmen verbunden wird, müssen am Hilfsrahmen sogenannte Schwalben angeschweißt werden. Und zwar exakt über den vorhandenen Befestigungspunkten am Hauptrahmen.

Nachdem alles ausgerichtet war – der Zwischenrahmen, die Ausleger zur Befestigung der Staukisten, die Halterung für die Einstiegstreppe und die Halterung für die Ausleger der Kotflügel, konnte der Rahmen komplett geheftet werden. Da unser Schweißgerät für so eine große Aufgabe zu schwach dimensioniert ist, haben wir uns Hilfe geholt. Innerhalb von 10 Stunden haben wir zu zweit den Rahmen komplett verschweißt. Danke Lukas!

Jetzt galt es nur noch den Zwischenrahmen vor unserem Erzfeind zu schützen: dem ROST!! Eine Komplettverzinkung soll die Lebensdauer für Jahrzehnte sichern.

Nachdem der Rahmen von der Verzinkerei wieder angeliefert wurde, haben wir auch gleich die Kotflügel und unsere Stauboxen montiert.

Die Aufbaurichtlinien von Mercedes sehen vor, dass der Hilfsrahmen mittels eines Festlagers hinten mit dem Hauptrahmen verschraubt ist. Somit werden die auftretenden Schubkräfte abgefangen. Im vorderen Bereich benötigt es rechts und links je eine Seitenführung für den Hilfsrahmen. Führungslaschen, die am Hauptrahmen befestigt werden, übernehmen diese Aufgabe.

So, und jetzt sind wir ein ganz klein bisschen stolz, dass diese große Baustelle endlich erledigt ist. Dieses Projekt war verdammt viel Arbeit und es sind ca. 150 Arbeitsstunden in den Zwischenrahmen geflossen…

Die nächste Baustelle (wir sind ja noch lange nicht fertig!!) ist der Durchstieg zwischen Shelter und Fahrerhaus. Der Faltenbalg ist schon bestellt und der Rahmen geschweißt – nur das Fahrerhaus aufzuschneiden haben wir uns noch nicht getraut… undecided