Am Morgen starteten wir zeitig, von dem Campground, um zum 20 Kilometer entfernten Grenzeübergang nach „Tecate/Mexiko“ zu fahren.
Unterwegs tankten wir noch einmal voll, da der Diesel in Mexiko teurer ist als in den USA.

Einreise Mexiko:
An der Grenze angekommen, fuhren wir in der Spur geradeaus, bis uns ein mexikanischer Zollbeamter rauswinkte (keine Ausreisekontrolle auf Seiten der USA). Ganz nett wurden wir gefragt wohin wir unterwegs seien und die kurze Fahrzeugkontrolle fiel so aus, dass der Zöllner in unser Auto schaute, die Matratze vom Bett anhob und fragte, wieviel Bier und Wein wir dabei hätten. Danach durften wir bereits aus dem Zollhof fahren und das Auto außerhalb abstellen.

Nun begann die eigentliche Prozedur, die man komplett unter Eigenregie zu bewältigen hat, zum Glück hatten uns andere Reisende schon im Vorfeld einen Ablaufplan durchgegeben 😉 …

Zu Fuß ging es zurück ins Immigrationoffice, wo wir ohne Wartezeit sofort die Touristenkarten ausfüllen konnten – der Beamte hat sogar etwas geholfen. Zum Bezahlen der 42 US $ mussten wir raus zur Bank und mit der Quittung wieder ins Büro, wo wir die Touristenkarten in den Pass bekommen haben. Somit waren wir offiziell eingereist nach Mexiko und hätten weiter fahren können.Allerdings wollten wir das Fahrzeug auch noch einführen. Dies wäre zwar auch möglich in „La Paz“, bevor man auf die Fähre geht, aber erledigt ist erledigt. Also gingen wir zurück zum Bankschalter und sagten, dass wir ein Wohnmobil einführen wollen (Casa Rodante) – Unbedingt sagen, dass es ein Wohnmobil ist, sonnst muss man einen Deposit hinterlegen, dessen Höhe sich nach dem Alter des Fahrzeuges richtet. Nachdem wir also an dem Bankschalter den Fahrzeugschein und den Pass abgegeben hatten, bekamen wir nach kurzer Wartezeit ein Zollformular ausgehändigt. Damit sollten wir in einen Kopierladen gehen und von FZ-Schein, Pass und Zollformular Kopien machen lassen. Zurück am Bankschalter bekamen wir nach Zahlung von 59 US $ das abgestempelte Zollpapier und den Aufkleber für die Windschutzscheibe, der es unserem Iveco erlaubt 10 Jahre in Mexiko zu bleiben (wir erhalten 180 Tage) 😉 . Das war es eigentlich – aber da wir ja alles gaaaaanz korrekt machen, gingen wir zu Fuß nochmal zurück zur USA-Einreise und gaben unsere US-Einreisekarten ab. Dort war man zwar etwas verwundert, zeigte sich aber durchaus erfreut. Uns ist absolut schleierhaft wie die Amis mit diesem System, das auf „Freiwilligenbasis“ beruht, jemals kontrollieren wollen, wer wann das Land verlässt. Bei der Einreise wird alles doppelt und dreifach kontrolliert und bei der Ausreise interessiert es absolut keinen. Es gibt weder Stempel noch einen Scan vom Pass – naja egal. Ein US-Beamter brachte uns zum Drehkreuz zurück und entließ uns in Richtung Mexiko – dabei hätte er fast noch vergessen, uns unsere Pässe wieder zu geben. Durch den mexikanischen Zoll schlenderten wir wieder nach Mexiko zu unserem Auto zurück, ohne dass sich nochmal jemand für uns interessiert hätte. Die ganze Aktion dauerte knapp 2 Stunden – nun lag ein neues Abenteuer, in Form der ca. 1700 Kilometer lange Baja California, vor uns!

Die ersten Kilometer, quer durch „Tecate“, waren sehr spannend! Unser Navi kannte sich aus und wir konnten und mussten uns auf den Verkehr konzentrieren. Jeder fuhr wo es gerade ging und an Kreuzungen fuhr alles irgendwie durcheinander – aber es funktionierte. Wir fühlten uns gleich wohl! Der Kulturschock blieb erstmal aus. Es kommt einem ungefähr so vor als wäre man in Nordafrika – nur sauberer. Die Geschäfte stellen viele Waren vor ihre kleinen Läden, es gibt Fußgänger, unheimlich viele Fressbuden – das Leben spielt sich wieder draußen ab. Wir machten die ersten Bekanntschaften mit den unbeliebten Topes – das sind die hiesigen „Geschwindigkeitsbegrenzungshügel“ quer über die Fahrbahn – mal gut und mal weniger gut zu erkennen, mal flach und mal hoch wie ein Bordstein, mal mit und meistens ohne Ankündigung vor und nach Ortschaften – und auch ganz oft mittendrin. Spannend!

Bei herrlichstem Sonnenschein fuhren wir bis „Ensenada“. Wir brauchten erst mal Geld! Vier Geldautomaten mussten wir ausprobieren, bis wir einen fanden, der uns Pesos gab. Dann ab zu Walmart (den es hier noch gibt, aber leider ohne Wifi) wo wir unsere Essensvorräte auffüllten und uns in der auswahlreichen Backwarenabteilung noch leckere Stückchen für den Nachmittagskaffee gönnten. Ein paar Kilometer hinter „Ensenada“ fuhren wir bis kurz vor „La Bufadora“ auf einen kleinen Campingplatz mit Duschen und schlechtem Wifi für 70 Pesos (ca. 4 €). Der erste Tag in Mexiko klang mit einem herrlichen Sonnenuntergang aus.

Auf der „Mex 1“, der Hauptverbindungsstraße zwischen Nord und Süd, ging es am nächsten Tag weiter Richtung Süden. Auf dieser Straße waren wir wieder einmal froh unseren Iveco zu haben und keinen größeren LKW. Die „Mex 1“ ist dermaßen schmal, dass uns das Blut in den Adern gefror als uns die ersten LKWs entgegen kamen, bzw. wir von einigen überholt wurden  –  Abstand 5 cm!!  Ausweichen unmöglich, da der Asphalt mit einer 30 cm hohen Bruchkante einfach an der Seitenlinie aufhört! Das war uns zu stressig, wir nahmen eine Gravelroad zum Meer und fanden einen tollen Nachtplatz an einer Steilküste. Am Morgen sahen wir beim Frühstück die ersten Delfine durchs Wasser pflügen. Herrlich!

Die Piste war extrem schlecht und so zogen wir wieder auf der „Mex 1“ gen Süden.Unser nächstes Ziel war die „Bahia de los Angeles“. Es ging durch eine unwirkliche Wüstenlandschaft voller riesiger und uralter Kakteen. Unterwegs dann die erste Militärkontrolle, bis an die Zähne bewaffnet – mit schusssicheren Westen – wollte man wissen „woher und wohin“. ABER: Absolut freundlich und ohne Schikane. Kurz vor der „Bahia de los Angeles“ wurde es dunkel und wir fuhren die letzten Kilometer auf Gravel ans Ende der Bucht auf den ehemaligen Campingplatz „La Gringa“. Wir waren wie so oft ganz allein und unternahmen an den folgenden Tagen einige kleine Spaziergänge an der Küste entlang und beobachteten die Pelikane, die pünktlich zu unserem Frühstück 20 m vor uns ins Wasser schossen. Es waren wunderbare, wenn auch teilweise sehr windige Tage.

Nach einigen Nächten zog es uns dann weiter nach „Guerrero Negro“. Kurz vor der Stadt eine „Fruchtkontrolle“ – natürlich hatten wir wie immer nichts dabei 😉 , durften aber trotzdem 20 Pesos für die Desinfektion des Fahrzeugbodens bezahlen. Der feine Strahl erreichte nicht mal unser Fahrzeug 🙂 . In „Guerrero Negro“ wollten wir ein paar Besorgungen machen und uns nach den Wal-Touren erkundigen – leider machte der Ort auf uns einen nicht gerade einladenden Eindruck, so dass wir lieber noch am selben Tag die 20 Kilometer bis zum nächsten Whalewatching-Spot fuhren um dort festzustellen, dass die Wale noch nicht da sind und es somit noch keine Touren gibt. Von Mitte Dezember bis in den Februar/März hinein kommen tausende Grauwale aus der Arktis bis zur Baja California um hier ihren Nachwuchs zu bekommen. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Leider waren wir zu früh. „Vielleicht ja woanders?“.

Weiter auf der „Mex 1“ – natürlich wieder durch ganze Wälder voller Kakteen – ging es bis „San Ignacio“. Durch den kleinen Oasenort fuhren wir erstmal durch, da wir auf der Rückfahrt nochmals vorbei kommen sollten, der geplante Abstecher brachte uns in die ca. 60 km entfernte „Laguna de San Ignacio“ (der nächste Whalewatching-Spot). Die ersten 40 Kilometer rollten wir noch auf Teer, dann begann eine Piste die alles zu bieten hatte, was man sich nicht wünscht! Wellblech vom Feinsten, Schlaglöcher und riesige Steine auf der Fahrbahn. Als wir abends kräftig durchgeschüttelt ankamen mussten wir feststellen, dass alles verlassen wirkte, die Boote lagen noch verwaist am Strand und nur vereinzelt waren ein paar Fischer zu sehen. An einer kleinen verlassenen Hütte war ein Schild mit der deutschen Aufschrift „Auskunft“angebracht – da haben wir köstlich gelacht. Wir suchten uns einen Stellplatz in der Wüste und wunderten uns über unzählige „Haufen“, die überall zu sehen waren – so als ob kleine LKWs ihre Ladung überall abgekippt hätten. Bei näherer Betrachtung stellten wir fest, dass es sich um Muschelhaufen handelte, sortenrein sortiert. Uns kam nur in den Sinn, dass das die Abfälle von Muschelfarmen sind, die die Schalen in der Wüste entsorgen.

Am Morgen sahen wir noch einen Kojoten ums Auto schleichen und da die Lagune zu dieser Jahreszeit nicht so viel zu bieten hatte, machten wir uns wieder auf den Rückweg. In „San Ignacio“ besichtigten wir die Mission (zwischen 1697 und 1767 wurden auf der Baja Calofornia über 20 Missionen errichtet). Eine herrliche alte Steinkirche mit angrenzenden Gebäuden mitten in der kleinen Oase. Es gab auch einen verwunschenen Garten, in dem alle heimischen Kakteenarten mit Namen beschrieben wurden und leider auch eine ganz kitschige Weihnachtsdeko – ach ja … Weihnachten stand ja vor der Tür … 😉 Am Marktplatz sahen wir noch eine amerikanische Familie, die mit einem Toyota J5 unterwegs ist, dass es sowas noch als Reisefahrzeug gibt!!

Weiter ging es auf der „Mex 1“, über „Santa Rosalia“, bis zu einem klitzekleinen Schild neben der Straße, welches auf den „Playa Santa Ines“ hinweist – wir nahmen den Abzweig und landeten nach 6 Kilometern entlang einer schmalen Piste an einem traumhaften Sandstrand, den wir ganz für uns alleine hatten. Dort verbrachten wir zwei Tage bis plötzlich eine SMS von Dani und Kevin kam – sie wollten wissen, wo wir im Moment seien. Wir gaben ihnen schnell unsere Koordinaten durch und zwei Stunden später rollten die Beiden mit ihrem Iveco bei uns vor – welch eine Freude! Es gab wieder viel zu erzählen, seit unserem letzten Treffen im Death Valley war Einiges passiert. Den Abend verbrachten wir am Lagerfeuer und sahen ein fantastisches Sternenzelt über uns.

Kevin und Dani wollten noch eine Nacht länger bleiben und wir machten uns auf nach „Mulege“. In dieser herrlich gelegenen Oase wollten wir ein/zwei Tage verbringen – am Ende waren es sieben! 🙂 Ein kleiner Campground am Nordufer des Flusses war unsere „Lager“. Wir lernten Denise und Kevin kennen – Denise aus Deutschland und Kevin aus den USA – die Beiden reisen zusammen die Baja entlang – ursprünglich wollte Denise nur 6 Wochen in Amerika bleiben – jetzt sind es bereits 4 Monate – so kann es kommen … Wir schlenderten am Abend durch den Ort und suchten ein Restaurant – zum Kochen hatten wir keine Lust und außerdem wurde es auch mal Zeit die mexikanische Küche zu testen – soll ja ganz gut sein … In einem urigen Lokal bestellten wir Schrimp- und Fischtacos. Tja, was sollen wir sagen – es waren die Besten, die wir je gegessen hatten!

Wir gaben an dem Abend noch unseren Standort an Dani und Kevin durch und am nächsten Tag rollten die Zwei auch schon wieder ein. Zwei Tage später gingen wir zu sechst in den Ort, um uns den Diavortrag eines Engländers anzusehen, der innerhalb von 20 Jahren etappenweise – zu Fuß – die Küste der Baja California abgelaufen ist. Wir haben uns sehr amüsiert – teilweise war er zusammen mit störrischen Eseln unterwegs – dadurch hatte er eine Menge lustiger Anekdoten auf Lager … 🙂 . Nach dem Vortrag gingen wir noch alle zusammen zum Schrimp-Taco-Essen. Auf dem Weg ins Restaurant kam aus einer Hoteleinfahrt ein junger Hund auf unsere Gruppe zu, biederte sich förmlich an und war nicht mehr abzuschütteln. Er wartete vor dem Restaurant und lief uns dann noch bis zum Campingplatz hinterher. Drei Tage war er mit uns allen auf dem Campground und jeden Morgen saß er vor unserem Auto. Als wir eines Nachmittags der kleinen Hündin eine Decke abnehmen wollten, die wir ihr tagsüber als Liegedecke vor den Iveco gelegt hatten, hielt sie sich mit beiden Vorderpfoten daran fest und wollte die Decke nicht hergeben … Tja, wir waren die Einzigen ohne Hund – Kevin und Dani haben ihre Mali und der amerikanische Kevin und Denise haben Eckart (so nannte ich sie – weil ich mir den Namen nicht merken konnte).

Wir beschlossen die Hündin testweise auf einen Ausflug mitzunehmen – zu sechst mit drei Hunden – ging es ca. 40 Kilometer Richtung Süden zur großen Bucht „Bahia Conception“.Wir fanden eine kleine türkisfarbene Bucht und die Hunde (und Menschen) vergnügten sich im Wasser. Da die uns zugelaufene Hündin noch keinen Namen hatte und sie eine rosa Nase hat, nannte sie der englische Kevin nach einige Tagen einfach „Schweinihund“. Dieser Name blieb ihr, bis wir einige Tage später einen richtigen Namen für sie fanden.Weihnachten (den 24.12.) verbrachten wir zu dritt in einem herrlichen Restaurant (in Mexiko wird Weihnachten erst am 25.12. gefeiert) und unser „Schweinihund“ lag den ganzen Abend brav unter dem Tisch – ohne zu betteln oder zu nerven. Einfach toll!

Trotz der herrlichen Tage in „Mulege“ wurde es langsam Zeit für uns, ein Stückchen weiter zu ziehen. Die kleine Hündin wich nicht mehr von unserer Seite und so beschlossen wir, dass wir ab sofort zu dritt unterwegs sein wollen.

Nach zwei Tagen trafen wir in „Loreto“ ein – wo wir erst einmal einen Tierarzt aufsuchten, um unseren Hund untersuchen zu lassen. Der Tierarzt redete mehr, als dass er den Hund überhaupt ansah, meinte aber: „Sie ist in guter Verfassung, ich kann nichts ungewöhnliches feststellen“ (?!) – naja, er hatte ja auch nicht besonders genau geschaut. Impfungen wollte er keine geben, da die Hündin gerade läufig war. Zu dieser Zeit hat sie Fieber, eine Impfung ist also zu riskant. Die Augen untersuchte er noch mit einer LED-Outdoor-Stirnlampe (wir mussten grinsen) und er entließ uns mit der Adresse einer Tierklinik in „La Paz“, zum Impfen und Chippen in ein paar Wochen.

Am späten Nachmittag trafen wir auch die Anderen wieder und unsere 6-köpfige und 12-pfotige Reisetruppe suchte sich am „Rattlesnake-Beach“ einen schönen Stellplatz für Silvester. Bei der Ankunft verkündeten wir feierlich den Namen unserer neuen Mitfahrerin – ZORA! (zorra (esp.) = Füchsin). Jupp und Doro, mit ihrem Mercedes-Kurzhauber, tauchten auch noch auf. Die Tage verflogen nur so mit Spaziergängen und Quatschen. Silvester waren wir so gegen zehn im Bett – war auch mal eine neue Erfahrung 🙂

Neujahr verabschiedeten wir uns von allen und begaben uns zuerst in den nahe gelegenen Jachthafen um, für umgerechnet 2 Euro, Wäsche zu waschen. Anschließend unternahmen wir noch eine kleine Wanderung im nahe gelegenen „Steinberg-Canyon“ – keine Ahnung wieso der so heißt – es war aber klasse! Durch eine Schlucht voller riesiger und kunterbunter Felsblöcke ging es bergauf und Zora erwies sich als extremst geländegängig! Nach einigen Bildern in dem Canyon fuhren wir an diesem Tag noch 10 km und landeten wieder an einem Sandstand.

Uns stand die erneute „Querung“ der Baja bevor – durch Kakteenwälder ging es wieder auf der „Mex 1“ Richtung Süden – die Straße ist hier nicht mehr ganz so schmal wie im Norden. An einem kleinen verfallenen Wegweiser verließen wir die „Mex 1“ und bogen ab nach „El Conejo“ – dort sollte es einen tollen Stellplatz am Strand geben. Nach über 16 Kilometern, auf einer sehr schlechten Backroad, kamen wir wieder an der Pazifikküste an und fanden auf einer kleinen Steilküste einen einzelnen Toyota mit Kabine vor – die Oberpfälzer hatten wir das letzte Mal in Halifax gesehen, als wir unsere Autos aus dem Hafen holten. Es gab natürlich viel zu erzählen … Zwei Tage blieben wir an dem tollen Platz. Es war wie so oft sehr windig, aber was sich auf dem Meer abspielte – damit hätten wir nie gerechnet! Stundenlang saßen wir mit Ferngläsern „bewaffnet“ auf der Steilküste und bewundertet Buckelwale, wie sie mit ihren Vorderflossen aufs Wasser schlugen oder wie sie mit ihren massigen Körpern die Wasseroberfläche vollständig durchbrachen, um sich rückwärts wieder aufs Wasser fallen zu lassen. Herrlich, dass wir das erleben durften!

Wir holperten zurück auf die „Mex 1“ und nach nur 90 Kilometern waren wir schon in „La Paz“ angekommen, wo wir bei Walmart erstmal wieder unsere Vorräte auffüllten, bevor es zum nächsten Traumstrand ging – nach „Tecolote“. Nördlich von „La Paz“ gelegen und wieder am Golf, verbrachten wir dort einige ruhige Tage. Kevin und Dani tauchten auf und die Mädels unternahmen lange Spaziergänge mit den Hunden, während Kevin und ich einige kleine Servicearbeiten erledigten.

Die Südspitze der Baja musste von uns noch umrundet werden und so machten wir uns auf – die ca. 400 Kilometer lange Strecke – entgegen dem Uhrzeigersinn zu erkunden. Angekommen im Örtchen „Todos Santos“, wir waren gerade auf dem Weg zu einem Surferstrand um dort über Nacht zu stehen, erblickten wir ein ganz kleines Holzschild mit der Aufschrift „Tortuga“ und einer aufgemalten Schildkröte. Davon hatten wir bereits gehört! Wir nahmen also die Stichstraße zum Strand und kamen eine Stunde vor Sonnenuntergang an – beim „Sea Turtle Conservation Project“ – eigentlich nichts anderes als ein kleines eingezäuntes Gelände am Strand mit einem Gewächshaus darauf. Seit neun Jahren fahren zur Legezeit der Schildkröten (Nov.-Apr.) jeden Morgen freiwillige Helfer den Stand ab und suchen nach frischen Gelegen von Meeresschildkröten. Dann graben sie die Eier aus und bringen sie in das Gewächshaus, damit diese vor „Eierdieben“ sicher sind. Wenn die kleinen Schildkröten schlüpfen und sich den Weg durch den Sand gegraben haben, wollen sie auf schnellstem Wege ins Wasser. Zu Ihrer eigenen Sicherheit (Vögel und Raubfische mögen kleine Schildkröten) werden alle geschlüpften Schildkröten (jeweils eines Tages) in einer Wanne gesammelt. Kurz nach Sonnenuntergang erst dürfen sie die letzten Meter auf dem Strand selbst zurücklegen, um sich in die Weiten des Pazifiks zu stürzen. An diesem Abend erlebten wir, wie sich 102 kleine Schildkröten einen Wettlauf in die starke Brandung lieferten. Mögen viele von ihnen ein langes Leben haben und irgendwann an diesen Strand zurückkehren, um dort ihren eigenen Nachwuchs zu legen. Die super ausgebaute Küstenstraße brachte uns recht schnell nach „Cabo San Lucas“, wo wir mal wieder Wasser und Lebensmittel bei Walmart füllten.

Unser weiterer Weg führte uns, über die extrem schlechte Piste auf der Golfseite, zurück in Richtung Norden. Wir landeten nach zwei Tagen in „Los Frailes“ – viele Snowbirds stehen an diesem herrlichen Sandstrand, großzügig verteilt zwischen kleinen Büschen und Bäumchen. Jupp und Doro (www.monster-worldtour.de) standen auch wieder am Beach und wir dachten, hier könnte man ja auch so ein oder zwei Tage bleiben – es wurden wieder acht … Rini unternahm mit Zora lange Spaziergänge am kilometerlangen Sandstrand, während ich einen eingeklemmten Nerv auskurierte. Den hatte ich mit zugezogen, als wir zwischen „Cabo San Lucas“ und „Los Frailes“ einem gestürzten Motorradfahrer halfen. Der arme Kerl hatte sich ensthaft verletzt (wir waren die ersten an der Unfallstelle), ich hab sein Motorrad aufgehoben und mich dabei verrissen.
Jupp nahm mich mit zum Angeln und wir verbrachten Stunden um Stunden mit Fischen – er fing fast immer was – ich am Anfang nie. Wir hatten aber trotzdem fast jeden Abend Fisch auf den Tellern, Jupp hat uns seine großzügig abgeben – DANKE NOCHMAL 🙂 . Nach ein paar Tagen hat mir Jupp eine seiner Angeln geliehen und dann stellte sich auch bei mir das Anglerglück ein! Der Rücken wurde besser und wir gingen Schnorcheln – Rini musste ich erst überreden ins Wasser zu gehen weil es ihr immernoch etwas zu kalt war – aber als sie sich überwunden hatte und nach einem kleinen Schnorchelausflug zurück kam, war sie voll aus dem Häuschen – so viele Fische!!! Abends gab es wieder selbst gefangenen Drückerfisch – einer der besten Fische, die wir je gegessen haben! An Tag 8 brachen wir unsere Zelte ab und verabschiedeten uns mal wieder – DANKE für die tolle Zeit – um den Weg zurück nach „La Paz“ anzutreten.

Nach zwei Tagen kamen wir wieder in „La Paz“ an und wurden in einer Tierklinik vorstellig, um Zora nochmals ausgiebig untersuchen und impfen zu lassen. Der Tierarzt in „La Paz“ wirkte sehr einfühlsam und kompetent, so ließen wir die Kleine – die wohl doch erst 7 Monate ist (laut 2.-Meinung) – gleich dort zum Kastrieren. In der Zwischenzeit bezogen wir einen Campground mitten in der Stadt, an der Waterfront und mit Wifi, um den aktuellen Bericht hoch zu laden. Hoffen wir, dass wir unsere neue Mitfahrerin in 4 Stunden wieder abholen können!

  • Gefahrene Strecke : 2.505 Kilometer
  • Schäden: keine
  • Verluste: ca. 10 Angelhaken (abgebissen)
  • Plattfüße: keine  😉